EMSCHERKURVE 77

Dat soll Punkrock sein

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Reviews sind subjektiv, auch wenn ich immer versuche, nüchtern (was ein Wortspiel) und objektiv an so etwas ranzugehen. Bei EK77 lasse ich in erster Linie die Objektivität sausen, obwohl das gar nicht nötig ist.

Selbst wenn ich mit Spiller nicht schon 20 Jahre befreundet wäre, wenn ich mit meiner Band und EK77 nicht selbst schon auf legendäre Touren gefahren wäre, selbst wenn wir nicht mit Sunny Bastards dasselbe Label hätten, ich würde die Scheibe lieben! Die Jungs haben den Punk verstanden und auf der Platte gibt es keinen Ausfall.

Daniel und Spiller ergänzen sich als Sänger prima und hier und da klingt Daniels Erfahrung mit „emo-angehauchtem Punk“ durch (wie bei „Zeit bleibt stehen“). Das steht der EMSCHERKURVE 77 sehr gut und bringt Tiefgang.

Bei den Texten habe ich öfter mal ein Lächeln auf den Lippen, nicke zustimmend und finde mich selber wieder. Mehr braucht eine Platte nicht, als auch mal zupacken und Tacheles reden. Bei der Ruhrpott-Mentalität braucht sich da keiner Sorgen machen, das klappt hervorragend.

„Ich bin der Sarrazin der Punkrock-Szene und bring mein Buch heraus“, sehr gut! Mit „Louis de Funès“ ist auch wieder eine Lobeshymne auf einen Komiker der Vergangenheit dabei. Bitte setzt Jürgen von Mangers „Tegtmeier“ ein Denkmal, das würde zu euch passen (siehe Interview im Heft).

Mit dieser Platte versteht jeder Punk!