KOMMANDO BEAT

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Im Hause Soundflat gilt die deutsche Sprache noch als Garant für Hit-Scheiben. Mit der (nieder-)rheinischen Combo KOMMANDO BEAT hat das Label nun einen dicken Fisch an Land gezogen. Im Geiste von deutschen Gruppen wie den Bremer YANKEES oder den BLIZZARDS aus Stade schmettern die vier Halbstarken unbedarfte eigene Kompositionen und fein adaptierte Standards, die eine dufte Beat-Parade garantieren.

Die Mitglieder haben ihre Sporen bei Kapellen wie BEAT BY 5 oder CONNECTION 99 verdient. Deren ungehobelter Vorwärts-Beat bestimmt auch hier die Marschrichtung. Das Quartett könnte allerdings auch als Power-Trio bestens funktionieren.

Sowohl im Studio als auf der Bühne ist Gitarristin Simone leider überhaupt nicht zu hören, Rampensau Rudi Müller bläst mit seinem AC30 alles hinfort, Simone kann da nur ein freundliches Gesicht und einen guten Eindruck machen, zu hören ist sie jedenfalls nicht.

Zwölf Mal feinster Halbstarken-Beat, davon neuneinhalb Eigengewächse, die Quote stimmt. Einzig „Wär so gern dein Mann“, die Adaption des ohnehin schon schwachen BEATLES-Songs „I wanna be your man“ klingt erstaunlich rumpelig und blutler, kommt nicht in Fahrt.

Umso besser gefällt dagegen das Semi-Cover „Liebesmedizin“, also „Love potion no. 9“ in der Textversion von MAMA BETTY’S BAND. Insgesamt eine starke Scheibe, damit ist die Beat-Schaffe komplett.