NURSES

Dracula

Das zweite Album des US-amerikanischen Trios NURSES startet mit einem Song, der bezeichnenderweise „Fever dreams“ lautet, denn das passt irgendwie auf das gesamte Album. Die Songs – und insbesondere der extrem enervierende Micky Mouse-Gesang, den man sich in dieser Art bestenfalls von Klaus Nomi gefallen lässt – müssen offensichtlich im Fieberwahn entstanden sein.

Musikalisch ist das bestenfalls hektischer Schrummel-Indie-LoFi-Pop, dessen Einsatzgebiet jenseits von Studentencafés in amerikanischen Mittelzentren im mittleren Westen sich nicht erschließt.

Dass die Band Scott Colbum (ARCADE FIRE, ANIMAL COLLECTIVE) als Produzenten für das Album hat gewinnen können, mag die Band ehren, im Ergebnis aber nicht den Produzenten. Im Ganzen ist das zu unausgegoren und nur wer wirklich hart im Nehmen ist, schafft die ganze Albumlänge.

„Dracula“ ist tatsächlich so blutleer, dass man eine gute Krankenschwester braucht, um ins Leben zurück zu finden, nachdem man einige Songs „überstanden“ hat.