TRANSIT

Listen & Forgive

So richtig gewartet habe ich auf „Listen & Forgive“, das neue Release von TRANSIT aus Stoneham, MA, eigentlich nicht. Bis jetzt gehörte die Band – für mich zumindest – immer eher in die zweite Garde der neuen Pop-Punk-Welle, die sich im Fahrwasser von THE WONDER YEARS, MAN OVERBOARD und Co.

auf Run For Cover Records und deren Umfeld formiert hatte. Obwohl TRANSITs erste beiden Alben „Keep This To Yourself“ und „Something Left Behind“ wirklich gut waren, reichte es wegen der fast übermächtig erscheinenden Konkurrenz durch oben erwähnte Bands sowie die genialen TITLE FIGHT und TIGERS JAW eben nie so ganz, um in der Champions League mitspielen zu können.

Vielleicht habe ich TRANSIT damals aber auch nur einfach Unrecht getan. Im Gegensatz zu ihren deutlich poppigeren Label-Kollegen war ihr Sound damals schon etwas sperriger, vertrackter und erschloss sich dem Hörer nicht auf den ersten Moment.

Wie dem auch sei. Mit „Listen & Forgive“ erscheint diese Tage auf Rise Records das dritte Album der Band – und ich bin vom ersten Ton an begeistert wie selten zuvor. Unglaublich, wie sich TRANSIT in der kurzen Zeit gesteigert haben und auf einmal in der Lage sind, so viele geniale Emo-Pop-Punk-Hits aus dem Ärmel zu schütteln, dass es bei anderen Bands für drei Alben gereicht hätte.

Nach wie vor klingen die Songs – obwohl deutlich poppiger als noch auf den Vorgängern – sehr eigen, erinnern mal an HOT ROD CIRCUIT, mal an Indie-lastigere BRAID und die gute Zeit der GET UP KIDS, haben aber zu jedem Zeitpunkt genug Individualität in sich, um in erster Linie eben nur eins zu sein: TRANSIT.

Daran ändert weder der wirklicher verdammt gelungener Gastauftritt von FALL OUT BOY-Sänger Patrick Stump etwas noch die klarere, wenn man so will, mainstreamigere Produktion des Albums. Jedem, der mit der Schnittmenge aus oben genannten Bands etwas anfangen kann, sei „Listen & Forgive“ hiermit aufs Eindringlichste ans Herz gelegt.