V.A.

Rock’n’Rumble

Dieser sympathische Sampler erinnert mich spontan an die Zeit, als Compilations nicht zu reinen Promozwecken und Appetitmachen genutzt wurden, weder Massen- noch Billigware waren, sondern in erster Linie nach persönlichen Vorlieben zusammengestellt waren oder einen gewissen Szenequerschnitt repräsentierten sollten.

Getreu dem Motto, dass man nur selbst etwas verändern kann. Und wenn man es selber macht, kann man wenigstens tun, was man will, zumindest, um im Kontext zu bleiben, was die Band- und Song-Auswahl sowie die Gestaltung des Ganzen betrifft.

Als Illustrator hat es Macher „Torpedo“ dabei weniger schwer. So gibt es ein perfekt zum Titel passendes handgezeichnetes Artwork – und 27 Songs von recht namhaften (REZUREX, KITTY IN A CASKET, JOHNNIE ROOK, THE OTHER) wie auch überwiegend kleineren Bands im proklamierten Soundschema.

Zum Beispiel wären da RICH TASTE, welche mit flottem Psychobilly ihre Sicht auf die Welt darlegen („Maniac world“). Auch die Beiträge von den BOOZE BOMBS, CHEVY DEVILS und NELSONS können auf ganzer Linie überzeugen und beweisen, dass es nicht immer die „Großen“ sein müssen, um ordentlich abzurocken.

Im Falle von RIDDIM IMPACT bedeutet das zwar Off- anstatt Rockbeat, aber das hält die Sache spannend und „I know“ ist bester Reggae im Marley-Sound. Selbermachen schafft wie erwähnt Freiheiten.

Wer sich ein wenig der Dauerbefeuerung durch die üblichen Verdächtigen entziehen will – und Musik auch gern einmal von „nebenan“ hört, sollte läppische fünf Euro zur Seite legen und sich am besten währen einer längeren Autofahrt durch die „Rock’n’Rumble“-Interpretationen hören.