POTHEAD

Pottersville

Die Berliner sind mit „Pottersville“ bei Studioalbum Nr. 12 angelangt und erfinden sich einmal mehr neu, ohne grundlegend etwas zu ändern. Basis allen musikalischen Handelns ist extrem trockene, erdige Rockmusik, doch wo POTHEAD einst noch ihre Ursprünge im Seattle der heraufziehenden Grunge-Ära klar erkennen ließen, haben sie sich mit jedem weiteren Album immer mehr in ihr eigenes musikalisches Schneckenhaus zurückgezogen, den POTHEAD-Sound verfeinert.

Parallel dazu schuf das Trio nach diversen unangenehmen Erfahrungen mit anderen Labels mittels Janitor Records eine autonome Plattform, so dass die Berliner seit geraumer Zeit den D.I.Y.-Gedanken in seiner idealen Form durchziehen und seit 2000 auch noch mit dem Potstock-Festival im Niemandsland außerhalb von Potsdam ein feiner, kleines Open Air veranstalten.

„Pottersville“ lebt wie alle Platten zuvor vom brachialen Bass-Sound (Jeff Dope), vom extrem sauber und wuchtig gespielten Schlagzeug (Sebastian Meyer), von der feinen, kleinteiligen und doch nicht verspielten Gitarrenarbeit (Brad) sowie dessen sanfter Stimme.

Gefühlt sind POTHEAD über die Jahre immer leiser und vorsichtiger geworden, ohne jedoch die grundlegende Härte einer Rockband vermissen zu lassen, und so gut mir das gefällt, so sehr vermisse ich doch auch mal einen Brecher wie er einst das fiese „Black war“ war.

Eine einzigartige Band, die es geschafft hat, sich die eigene Nische zu schaffen.