SAILING ON

Hinterland

„Hinterland“ ist eine Platte, der man sich mit genügend Zeit widmen sollte. Die einseitig bespielte 12“ der Karlsruher Band dreht zwar schon nach einer knappen Viertelstunde ihre letzten Runden auf dem Plattenteller, aber Artwork und Texte bieten darüber hinaus noch ausreichend Tiefgang.

Der schwarze Siebdruck auf schwarzem Karton lässt nämlich überhaupt nicht zu, dass man das Innenleben des Covers nur mal kurz überfliegt. Die düsteren, detaillierten und filigranen Zeichnungen säumen Vorder-, Rück und Innenseite der Klapphülle und sind im Detail nur zu erkennen, wenn man das Ganze gegen das Licht hält.

Das dunkle Layout geht perfekt mit dem Inhaltlichen einher. Die wunderbar durchdachten Texte sind gespickt mit Zitaten und Referenzen und drehen sich um Zukunftsängste, gesellschaftliche Zwänge, tragen aber auch einen kritischen und emanzipatorischen Anspruch mit sich.

Die Verzweiflung schlägt sich knallhart im Gesang nieder, der sich seit der EP noch eine Spur stärker in Richtung Crust entwickelt hat und von melodischem Hardcore eingerahmt wird, der vielschichtig und abwechslungsreich gespielt wird und dem Sound eine schöne Eigenständigkeit verleiht.