SLIT PLASTERS

Get Plastered

Musik, die dort herkommt, wo andere Leute ihren Fuhrpark unterstellen, bietet unter allen Musikgattungen das vermutlich größte Tummelfeld für unverbesserliche Puristen – sowohl unter Musikern als auch Hörern.

Zu denen zähle ich mich zwar nicht zwangsläufig, jedoch sollte Garagepunk einige Regeln befolgen, um dauerhaft auf meinem Plattenteller weilen zu dürfen. Den SLIT PLASTERS geht das gehörig am Arsch vorbei und man kann ihnen deshalb gut und gerne einen freiheitlichen, unkonventionellen Ansatz nachsagen, gerne auch behaupten, sie würden musikalische Grenzen ausreizen.

Wo das enden kann, zeigen die vier Musikusse mit den seltsamen Pseudonymen, nach eigener Angabe in der Vatikanstadt beheimatet, jedoch recht eindrucksvoll. Ihr wilder Brei aus grungigen Geschrammel, hektischen Breaks und kryptischen Nonsens-Texten in sechs Sprachen ist nämlich ein einziger Sound-Klumpatsch ohne jeglichen Wiedererkennungswert.

Auch nach mehrmaligen Durchläufen bewegt sich die Platte weit außerhalb meiner Toleranzgrenze und bleibt lediglich als masochistische Tortur in Erinnerung. Einzig des Sängers Stimmfarbe wird einige Skandinavien-Cavemen in Neid erblassen lassen und „On nous cache tout“ kann mit seinem netten Farfisa-Soundteppich überzeugen.

Ansonsten ist das definitiv nicht meine Baustelle, und dass One-Man-Talent King Automatic hier mitwirkte, hat leider auch nix geholfen.