V.A.

Rangarang – Pre-revolutionary Iranian Pop

„Rangarang“ war so etwas wie „Top of the Pops“ im Iran zu Zeiten des Schahs. Farah Diba und ihre Aristokratenfreunde schüttelten zu dem dort aufgeführten Sound ihre Juwelen, aber auch die Intelligenzia des prärevolutionären Persiens liebte die sehr westlich angehauchten Sounds.

Die Gesellschaft war ja auch sehr liberal und kosmopolitisch eingestellt. Die Mullahs machten dann allerdings „Schluss mit dem ‚Yeah, yeah, yeah‘“, wie einst Ulbricht in der Ostzone. Schade, denn damit ging so unglaublich viel Talent den Bach runter.

Karrieren und Familien gleichermaßen wurden ausgelöscht, und nur ganz wenige kennen heute noch die Namen, die die Jugend Teherans seinerzeit begeisterten. Viele Künstler mussten emigrieren, und ihre Musik bekam jahrzehntelang niemand zu hören.

Mit dem „Rangarang“-Sampler hat Vampisoul echte Archäologenarbeit verrichtet und 28 Songs aus dieser goldenen Ära zusammen gestellt. Die sind für auf westliche Hörgewohnheiten gedrillte Ohren nicht immer leicht verdaulich, aber es ist eine völlig interessante Mischung aus Klängen des Orients und Okzidents.

Die Doppel-CD ist sehr liebevoll aufgemacht, das dicke Booklet und eine Flut von bunten Bildern und detaillierten Informationen runden den positiven Gesamteindruck ab.