ELFIN SADDLE

Devastates

Schön, wenn Bands bezüglich ihrer Namensgebung noch den Forscherdrang des Rezensenten in Gang bringen können, denn bei „Elfin Saddle“ handelt es sich um eine Gattung der Schlauchpilze, die wegen ihrer Sattelform so genannt wird.

Passenderweise ist auch die Band von Jordan McKenzie und der Japanerin Emi Honda, die Label-bedingt natürlich in Kanada ansässig sind, ein ziemlich eigenartiges Gewächs, das – ebenfalls labelbedingt – stark avantgardistische Tendenzen aufweist.

Mal klingt man wie eine halbwegs konventionelle, wenn auch reichlich schräge Folkrock-Band, die osteuropäische oder irisches Einflüsse aufweist, oder man driftet in psychedelisch anmutende, neo-klassisch instrumentierte Drone-Ambient-Gefilde ab.

Insgesamt bleiben ELFIN SADDLE eine abstrakte wie exzentrische Angelegenheit, die innerhalb ihrer Songs jederzeit zu überraschenden Kurswechseln fähig sind, von mystisch-meditativ zu rhythmisch-noisig.

Hinzu kommt ein Fuhrpark unterschiedlichster Instrumente, die das Duo dabei innovativ zum Einsatz bringen kann. Bereits das dritte Album von ELFIN SADDLE für das kanadische Label Constellation, das hier ein weiteres Mal ein sicheres Gespür für Bands beweist, die zwar stark experimentell sind, aber dennoch leicht zugänglich sind, wenn man ernsthaft an Musik interessiert ist, die leidenschaftlich und wirklich originell ist.