JACKETS

Way Out

Hurra, das Berner Garage-Trio um Schnauzprinzessin Jackie Brutsche schickt nach ihrem 2009er Debüt „Stuck Inside“ auf Subversiv nun mit „Way Out“ein neues Pferd ins Rennen und hat in Traxels Beat-Schmiede eine heimelige Behausung gefunden! Das wilde Prä-Punk/Garage-Paket, das die Hipshake-Matadore hier abliefern, dürfte ein absoluter Garant für überfüllte Tanzflächen werden, denn am facettenreichen Sound der JACKETS sollten Mods, Rockers und Sixties Beat-Fanatiker gleichermaßen Freude haben.

Für Jackies unterkühlten, durchdringenden Gesang mögen wohl Pattie Smith und Siouxsie Sioux Patin gestanden haben, bei YARDBIRDS und LUV’D ONES wurde sich einiges in puncto Songwriting abgeguckt und an ungeschliffener Rauhbeinigkeit stehen die Schweizer den RUNAWAYS oder CYNICS in keiner Weise nach.

Somit offenbart „Way Out“ zwölf Instant-Garage-Stomper mit hübschen Satzgesängen („Oh baby“), treibende Fieberwahn-Fuzzriffs („In my mind“), orgeldominierten Freakbeat-Nuggets („Fly my way“) und „Girls In The Garage“-Inbrunst („You said“).

Ja, die JACKETS machen coole Musik für coole Menschen! Nur in der Produktion hätte man sicherlich mehr rausholen können – die Chöre wirken etwas verloren, die Drums zu blechern. Macht aber nix, die etwas kärgliche Aufnahme wird durch ein Übermaß an kompositorischem Glanz wettgemacht und so ist es einzig die Covergestaltung, die mich so gar nicht beglücken kann, sondern eigentlich ein Fall für den sozialpsychiatrischen Dienst wäre.