V.A.

The Journey Is Long – The Jeffrey Lee Pierce Session Project

Anfang 2010 ist der erste Teil des „The Jeffrey Lee Pierce Session Project“ erschienen, unter dem Titel „We Are Only Riders“. Mit „The Journey Is Long“ ist nun Vol. 2 erschienen, ein dritter Teil ist schon in Arbeit.

Zu Hintergrund und Konzept schrieb ich anlässlich von Vol. 1: Am 31. März 1996 starb Jeffrey Lee Pierce im Alter von 37 Jahren an einer Hirnblutung – es hätten auch Leberversagen oder eine Überdosis sein können.

Pierce war im Arsch, ein musikalisches Genie, aber durch jahrelangen Drogenkonsum ein Wrack, psychisch wie körperlich. Diese Compilation nun ist eine ultimative Verbeugung vor dem Musiker, Künstler und Songwriter Jeffrey Lee Pierce, der sowohl mit GUN CLUB als auch solo großartige, epochale Alben eingespielt hat.

Ausgangsmaterial sind Song-Fragmente, die Pierce’ Freund Tony „Cypress Grove“ Chmelik beim Hausputz auf dem Dachboden fand, auf einer alten Cassette mit der Beschriftung „JLP Songs“. Die lief Anfang der Neunziger mit, als die beiden zusammen musizierten, eine Cooperation, aus der dann 1992 das „Ramblin’ Jeffrey Lee And Cypress Grove With Willie Love“-Album hervorging.

Die Song-Fragmente auf dem staubigen Tape waren untauglich, um sie für sich alleine zu veröffentlichen, doch nahm Chmelik sie als Ausgangspunkt für ein Tribut-Album für den toten Freund. Drei Jahre lang ging er Wegbegleitern, Freunden und Verehrern von GUN CLUB und Pierce auf den Geist, um von ihnen Interpretation von Pierce-Songs unter teilweiser Einbeziehung der wiederentdeckten Songs zu bekommen.

Teils für sich allein, teils in verschiedenen Konstellationen gemeinsam nahmen auch für Teil 2 Wegbegleiter, Freunde und Bewunderer auf Basis der Fragmente eine späte Würdigung für Jeffrey auf.

Beteiligt waren unter anderem Nick Cave, Hugo Race, Steve Wynn, Mark Lanegan, Talia Zadek, Barry Adamson, Mick Harvey, Debbie Harry, Tex Perkins, Lydia Lunch, THE JIM JONES REVUE und TAV FALCO’S PANTHER BURNS – alles Namen, die jeder, der eine solide Sammlung relevanter Musik aus den Achtzigern besitzt, mehrfach auf Plattencover-Vorder- und Rückseiten finden wird.

Sehr lesenswert sind die langen Linernotes von Kris Needs im dicken Booklet, in dem sich auch reichlich Fotos finden.