V.A.

Lost In The Humming Air (Music Inspired By Harold Budd)

Bei „Lost In The Humming Air“ handelt es sich nicht um einen zufällig gewählten, irgendwie poetisch klingenden Titel für diese Compilation, sondern um einen Song von Harold Budds und Brian Enos Zusammenarbeit „The Pearl“ von 1990, ein Schlüsselwerk im Bereich Neo-Klassik und Ambient.

Insofern natürlich ein sinniger Titel für eine Platte mit Musik „inspired by Harold Budd“. Wobei „inspired by“ immer so wie „versucht, aber nicht gekonnt“ klingt, zumal ich, ehrlich gesagt, noch nie etwas von auch nur einem einzigen der hier vertretenen 13 Acts gehört habe.

Wirft man mal wie auch immer geartete Vorurteile gegenüber solchen No-Name-Projekten über Bord, muss man anerkennen, dass es sich hier nicht nur um irgendwelche ätherische Durchzug-Musik handelt, sondern ganz offensichtlich um virtuose Klangkünstler, denen generell sehr nuancierte Kompositionen gelingen, zwischen diffuseren elektronischen Soundscapes und konkreten Anleihen bei der Neo-Klassik, die hier für melodische und deutlich greifbarere Akzente sorgen.

Dass man dabei „Lost In The Humming Air“ nicht unbedingt als Werk deutlich voneinander unterscheidbarer Einzelkünstler, sondern als eine Art 13-teilige Suite wahrnimmt, mag dabei sogar bezweckt sein.

Insofern dürfte einem Harold Budd diese Form von äußerst geschmackvoller wie wohlklingender Verbeugung vor seinem einflussreichen Schaffen eigentlich auch nicht unangenehm sein.