VAURA

Selenelion

Eigentlich erscheinen auf Pieter Schoolwerths Label Wierd Records in aller Regel Minimal Electronic-Acts wie XENO & OAKLANDER oder MARTIAL CANTEREL. Aber es geht offensichtlich auch anders. VAURA sind in vielerlei Hinsicht exzeptionell.

Wer sich mit einem Gedankenexperiment anfreunden kann, bei dem sich Musiker von KILLING JOKE, PRONG und den SWANS im Studio treffen, um eine dunkle Wall of Sound einzuspielen, die ihres gleichen sucht, wird hier sein Erwartungen erfüllt sehen.

Dabei gibt es Songs wie den Opener „Souvenirs“, der seine Wurzeln klar im Post-Punk hat, aber mit „Uncreated light“ auch einen Song, der viel Industrial Sounds verarbeitet, und an dem Michael Gira durchaus Gefallen finden könnte.

Mit dem Artwork von Alexander Binder, einem zeitgenössischen deutschen Fotografen, der sich gekonnt mit der dunklen Seite der Fotografie auskennt, vermittelt „Selenelion“ einen gekonnten Spannungsbogen zwischen fatalistischem Eskapismus und roher Energie über die gesamte Albumlänge.

Das Album wurde von Colin Marston produziert, dem Kopf von KRALLICE, einer Experimental-Black Metal-Band aus New York, was ohne Zweifel teilweise Eingang in die kleine gepflegte Apokalypse von VAURA gefunden hat, aber dennoch überwiegt der Sound früher KILLING JOKE-Alben.

VAURA schaffen Images und Sounds für nie gedrehte Kubrick-Filme: existentiell und abgründig.