WHITE RABBITS

Milk Famous

Mit ihrem Debüt „Fortnightly“ hatten mich WHITE RABBITS aus Brooklyn 2008 noch wirklich begeistern können, zwei Jahre später bei „It’s Frightening“ sah das schon wieder ganz anders aus. Denn unter der Ägide von Produzent und SPOON-Kopf Britt Daniel mutierten WHITE RABBITS zu einem Abklatsch von dessen eigener Band, eine weitere uninteressante New Yorker Hipster-Kapelle, die weichgespülten Indiepop mit Vintage-Ästhetik fabrizierte.

Auf „Milk Famous“ ist der SPOON-Einfluss nicht gänzlich gewichen, denn hinter den Reglern saß diesmal Mike McCarthy, der auch schon mit Daniels Band gearbeitet hatte, und so klingen WHITE RABBITS diesmal zumindest wie ein wesentlich überzeugenderer SPOON-Klon.

Man merkt dem Album auf jeden Fall an, dass hier songwriterisch Potenzial vorhanden war, nur versinkt mal wieder alles in einer viel zu stromlinienförmigen Produktion, wo selbst vereinzelte noisigere Parts ihrer Ecken und Kanten beraubt wurden.

Und irgendwie kann es für eine Band nun auch nicht die Erfüllung sein, so zu klingen, als ob Jeff Lynne die BEATLES produziert hätte. Man hat im Grenzbereich von Indie und Pop schon schrecklicheres gehört, aber jeder Song auf „Milk Famous“ hat leider nur eine ungefähre Halbwertszeit von fünf Sekunden.