ITALIAN STALLION

Andreas Langfeld

The Italian Stallion, das war der Kampfname von Sylvester Stallone als Rocky Balboa. „Der italienische Hengst“, also THE ITALIAN STALLION, so hieß auch eine Hardcore/Thrash/Punk-Band aus Wegberg, einem Kaff an der holländischen Grenze, wo sie zwischen 2003 bis 2008 eine Menge bewegt haben in Sachen Hardcore am Niederrhein.

„Die Könige der Provinz“ nennt sie EA80-Martin, der auf seinem Label Musikzimmer die ersten beiden TIS-Singles veröffentlichte, denn für ihn sind sie einfach „die coolsten Säue unter der Sonne“.

Das steht zumindest in seinem Vorwort zu dem Fotoband „A Visual Attack“, in dem, teils in Farbe, teils schwarzweiß, das letzte aktive Jahr der Band dokumentiert wird. Andreas Langfeld ging es bei seinen Bildern vor allem darum, das Gefühl des „Unterwegs seins“ einzufangen, weshalb er die Band immer wieder zu Konzerten begleitete – wo im tobenden Mob, mal so nebenbei bemerkt, kaum eine Frau zu entdecken ist.

Eine Bandbiografie ist „A Visual Attack“ jedenfalls nicht, wer THE ITALIAN STALLION bislang nicht kannte, wäre besser mit der beigelegten CD bedient, einer kompletten TIS-Diskografie mit 50 (!) Tracks.

Doch der gehört sowieso nicht zur Zielgruppe, die aber definitiv größer ist als die vorsichtig kalkulierten 150 Exemplare, die innerhalb von Stunden ausverkauft waren. Ob es eine zweite Auflage geben wird, steht zur Zeit noch in den Sternen.

Ach ja, THE ITALIAN STALLION haben sich 2008 nicht etwa aufgelöst, sondern heißen jetzt ABFUKK und machen Deutschpunk, während Andi, der Fotograf, inzwischen als Bassist bei der zweiten Band von TIS-Sänger Marcel spielt, nämlich SNIFFING GLUE.

Aber das ist eine andere Geschichte.