DONOTS

Wake The Dogs

„Seit ,Coma Chameleon‘ ist irgendwie dieses Feuer total da, dass wir uns mit jeder Platte komplett neu erfinden möchten“, erzählte mir ein frenetisch plaudernder Ingo Knollmann jüngst. Denn auf dem neunten Longplayer der DONOTS werden keineswegs unnötigerweise schlafende Hunde geweckt.

Wenn man sich erst einmal die Mühe macht, die 14 Lieder Stück für Stück aufzubröseln, dann traut man seinen Augen/Ohren gar nicht so recht, welche verschiedenen musikalischen Fronten sich hinter allem verbergen.

Angefangen beim offensichtlichen THE CLASH-Einfluss über mit Melancholie und Sehnsucht übersäte Songs bis zu Songs, die sympathisch THE STREETS-Charme versprühen. Sei es das aus einem Piraten-Streifen entsprungenen Moral „Into the grey“ oder der allgegenwärtige groovige Bass.

Selbst zum Ende des Albums geht den Ibbenbürenern nicht im Ansatz die Puste aus und sie kredenzen uns mit „Manifesto“ und „So long“, in dem Frank Turner mit Guest-Vocals zu hören ist, zwei der stärksten Momente von „Wake The Dogs“.

Die Herangehensweise, jedes einzelne Lied auf den Punkt zu bringen und nicht dem Album im Ganzen permanent gerecht zu werden, hat sich bewährt. Auch wenn der THE CLASH-Einschlag kontinuierlich aufblitzt, hält „Wake The Dogs“ es gar nicht für nötig, irgendeinen roten Faden vorweisen zu müssen, und doch wirkt alles, trotz dieser Fülle von Einflüssen und Varietät von Arrangements, wie aus einem Guss.