JACK WHITE

Blunderbuss

Im letzten Jahr gaben THE WHITE STRIPES ihre „endgültige“ Auflösung bekannt, meine Trauer darüber hielt sich ehrlich gesagt in Grenzen. Wie hieß deren letzte wirklich gute Platte noch gleich? „White Blood Cells“, haha ...

Wirklich langweilig war Jack White ja dennoch nicht, hatte er mit seinem eigenen Label und Projekten wie DEAD WEATHER oder RACONTEURS genug Möglichkeiten, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Und jetzt das unvermeidliche Solo-Album, bei dem einem im Info direkt die Erwähnung des musikalischen Genies von White förmlich anspringt. Aber nichts wird bekanntlich so heiß gegessen, wie es gekocht wurde, und so klingt „Blunderbuss“ nicht wirklich anders als die letzten Platten der WHITE STRIPES, wenn auch eventuell etwas mehr „sophisticated“ hinsichtlich Instrumentierung und Arrangements, aber leider auch ziemlich berechenbar.

Wer die stilistische Kargheit und Geschlossenheit der frühen THE WHITE STRIPES für deren großes Qualitätsmerkmal hielt – und dementsprechend eher gelangweilt von „Get Behind Me Satan“ oder „Icky Thump“ war –, den wird auch die allzu perfekte Produktion von „Blunderbuss“ und das Bemühen Whites um möglichst viel Abwechslung nur teilweise begeistern können.

Seine durchaus gelungenen Momente besitzt „Blunderbuss“ auf jeden Fall, aber über einzelne hübsche Einfälle hinaus fällt es einem hier wirklich schwer, tatsächlich erinnerungswürdige songwriterische Momente auszumachen.

Wenn so musikalisches Genie aussieht, bin ich da leider raus ...