LOST RIVERS

Sin And Lostness

Das britische Northern Star-Label ist schon seit 2006 zu einer wichtigen Hausnummer geworden für Menschen, die ihren Indierock gerne noisig, dronig, verzerrt und shoegazig haben, die alles von THE JESUS AND MARY CHAIN, SPACEMEN 3 und MY BLOODY VALENTINE im Schrank stehen haben.

Nun gibt es seit drei, vier Jahren vermehrt neue, junge Bands, die diesen Sound aufgreifen und in oft verschärfter, intensivierter Form zelebrieren, allen voran die grandiosen A PLACE TO BURY STRANGERS, unterstützt von Labels wie Fortuna Pop, Dead Oceans, Kranky und Sacred Bones.

In Deutschland allerdings ist mir bislang keine Band auf internationalem Niveau begegnet, und wenn man sich nicht genauer mit THE LOST RIVERS beschäftigt, kommt man auch nicht drauf, dass die aus Baden-Württemberg kommen.

2006 gründete sich die Band, „Sin And Lostness“ ist ihr Debüt, und die Ähnlichkeit zu A PLACE TO BURY STRANGERS ist zwar sehr groß, aber von einem Plagiat möchte ich keinesfalls sprechen, dazu sind die zehn Songs des Albums viel zu mitreißend, zu gut umgesetzt, zu makellos.

Sprechen wir also besser von „den deutschen Brüdern“ der New Yorker, das macht die Ebenbürtigkeit deutlicher. Das hallige Schlagzeug, der wummernde Bass, der verwaschene Gesang, die fiese, kratzige Gitarre, der „wall of sound“ – das ist alles erstklassig umgesetzt und ich ärgere mich schon beinahe, nicht früher auf die Band gestoßen zu sein.

Erstklassig!