MURDERING TRIPPING BLUES

The Fuzz Box

Portugals Beitrag zur internationalen Rockmusik? Jaaa ... Moment, ich muss nur noch kurz nachdenken, mir fällt gleich was ein ... gleich ... oder doch nicht. Außer den Düster-Folk-Hereon MADRE DEUS und den Gothmetallern MOONSPELL fällt mir ehrlich gesagt überhaupt keine international agierende Band aus Portugal ein – schon gar keine, die erdigen, schmutzig-noisigen Rock’n’Roll spielt.

Kein Wunder also, dass mir die 2006 gegründete Formation MURDERING TRIPPING BLUES erst jetzt aufgefallen ist, und weil man sich seitens Label und Band offensichtlich bewusst ist, dass da noch ein gewisses Defizit in Sachen Wahrnehmung existiert, hat man einfach die beiden Alben – das Debüt „Knocking At The Backdoor Music“ und das aktuelle „Share A Fire“ (2010) – zusammen mit dem Live-Album „1st Time In Color“ zum Dreierset „The Fuzz Box“ kombiniert.

Und ich muss sagen, ich bin schwer angetan: Wüsste ich es nicht besser, ich würde MURDERING TRIPPING BLUES in der Ursuppe der Rock-Szene von Melbourne oder Sydney verorten (BEASTS OF BOURBON lassen grüßen), in der Garage-Rock-Szene Londons (GALLON DRUNK – Terry Edwards ist hier mit Saxophon-Parts zu hören), im schmutzigen Sumpf der New Yorker Noiserock-Szene (PUSSY GALORE, UNSANE).

Groovender, böser Rock, garagiger Noise, bluesige Momente – Bandgründer, Gitarrist und Sänger Henry Leone Johnson versteht sein Handwerk, hat die richtigen Platten im Schrank – sicher auch welche von Nick Cave ...

Ein ideales Einsteiger-Paket einer Band, die zu entdecken sich lohnt.