NO PROBLEM

And Now This

So hat Hardcore-Punk zu laufen, liebe Kickboxer und Mode-Opfer, die bei Hardcore vor allem an überteuerte Turnschuhe, Anabolika und Muckibude denken, und denen die Pose wichtiger ist als der Gehalt der Musik.

Hier geht nichts mit Mosh-Metal, Grunzen und Wall-of-Death-Hampelmann, das hier ist lupenreines Geballer verlorener Teenager, die der Welt nichts anderes als ihre Verachtung mitzuteilen und außer ein paar gebrochenen Knochen beim Pool Skaten nichts zu verlieren haben.

Kaum verwunderlich, dass Jonah Falco von FUCKED UP und CAREER SUICIDE sich hier nicht lange um seine Mithilfe bei der Produktion bitten ließ, denn in genau diese Richtung geht auch das angepisste „Fuck you“ von NO PROBLEM, die ich mir locker in jedem der frühen Flipside-Videos Seite an Seite mit BLACK FLAG, T.S.O.L., CIRCLE JERKS und den ADOLESCENTS vorstellen könnte, mit Massen an Kids, die völlig ausrasten, sich reihenweise von der Bühne stürzen und die Halle einäschern, bevor draußen vor der Tür zum Strassenkampf mit der Staatsmacht geläutet wird.

Beeindruckende Scheibe und es ist mir wirklich scheißegal, wenn andere NO PROBLEM zu nah an den Bands ihres Produzenten sehen mögen, das ist trotzdem und über jeden Zweifel erhaben eine Liga mit Bands wie SOCIAL CIRCKLE oder DEEP SLEEP, die beide auf ihre Art ebenfalls mit jedem Atemzug alles verköpern, was Hardcore-Punk früher einmal ausgemacht hat und heute neben all dem ekelhaften Gepose und Geprolle noch ausmachen sollte.