RØSENKØPF

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Pieter Schoolwerth, Maler, DJ, Eventorganisator, vor allem aber Mastermind und Gründer des New Yorker Labels Wierd Records, hat ein unglaublich gutes Gespür für großartige Bands, die er für sein Label gewinnt.

Jüngster Geniestreich: RØSENKØPF, ein Trio aus New York, das mit seinem Debütalbum eine gewaltige Wall of Sound erschaffen hat, die mit Basslines zwischen WARSAW und JOY DIVISION einerseits (der Sound eines der Albumhighlights, „Heed“, erinnert stark an „Leaders of men“ von JOY DIVISION) und andererseits der dunklen Apokalypse der frühen SWANS, aber auch der Bands aus der No-Wave-Zeit in New York brilliert.

Saira Huff versteht es, mit fesselnden Bassläufen zu begeistern, die erst in dunklen Kellerclubs ihre volle Wirkung entfalten. Gitarrist und Sänger Soren Roi verstärkt das durch einen metallischen Drone-Sound, der ein wenig an SUICIDE erinnert, und singt eigentlich nicht im klassischen Sinne, sondern wirft ab und an Schreie ein, setzt die Stimme eher wie ein Instrument ein.

Schlagzeuger Emil Bognar-Nasador ist ohnehin ein Phänomen: er erschafft einen extrem dichten Tribal-Drumsound, der die gesamte Noise-Textur der Band zusammenhält. Selten war die New Yorker Apokalypse so intensiv und sexy.

Dieser Sound ist episch und endzeitlich. Alle Bandmitglieder haben bereits in New Yorker Punkbands gespielt (DETESTATION, THRILLER, DAWN OF HUMANS), aber bei den 2010 gegründeten RØSENKØPF geht der musikalische Ansatz sehr viel weiter und lässt Ähnlichkeiten zu frühen EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN erkennen.

Auf einem New Yorker Flyer wird die Band als „blackened psychedelic goth noise“ kategorisiert und bei Songs wie „Heed“ und „Untitled“ trifft dies auch zu.