STICK TO YOUR GUNS

Diamond

Schon mal ein Konzeptalbum gesehen, das kein Konzeptalbum ist? Also nicht völlig konzeptionslos, sondern nur irgendwie nicht ganz schlüssig. Achtung: Erster Titel von „Diamond“ – „Diamond“. Vorletzter Titel von „Diamond“ – „D(I am)ond“.

Wieso wird die Platte nicht von den beiden Diamanten eingefasst? Würde doch Sinn machen, so wie die Kombination aus Zitaten vor den Songtexten im Booklet und den Sprachsamples vor den Songs.

Leider aber nicht die einzige Unstimmigkeit. Ganz übel: „Ring loud (Last hope)“ – textlich wirklich der Hammer, geht der Song gut los, der Text wird rausgerotzt bis zum vorletzten Satz, man wartet nur noch auf das krönende Ende und dann, ja dann, dann kommt ein gesangliches Duett, das in seiner Deplatziertheit und Kitschigkeit nur noch von einem Kinderchor à la Sechziger-Jahre-Schlager hätte überboten werden können.

Überhaupt wird der Song mit dem Teil auf überflüssige 2:59 ausgedehnt, wo ein fantastisches Ende bei 1:04 hätte sein können. Die Nummer sollte man echt streichen, aber es bleiben elf weitere, bei denen sich überhaupt nicht meckern lässt.

Gegen Kapitalismus, Homophobie und häusliche Gewalt wird hier geschrien und gebolzt, dass es eine wahre Wonne ist. Von dem mir viel zu digitalen und vor allem völlig seelenlosen cleanen Gesang ist man abgerückt und nähert sich einem sehr organischen Sound, der mir ausgesprochen gut gefällt.

„We still believe“ hätten wohl auch die Kollegen RISE AGAINST nicht besser machen können und „Bringing you down“ wird vermutlich eine der neuen Standard-Club-Hymnen. Viel Hitpotenzial bei STYG, in „The bond“ zudem noch eine kurzes Zitat der Freunde TERROR „Keeper, I will defend your name“.

Überzeugt und reißt den Fauxpas bei „Ring loud (Last hope)“ wieder raus.