ESSENZ

Mundus Numen

„Es ist so, als ob sich in mir ein geistiges Bild zeichnet und plötzlich fliegen mir nach und nach auch noch alle Farben zu, die für die nötige Intensität sorgen“, sagte Sänger und Bassist G.ST des Berliner Trios ESSENZ über den Entstehungsprozess des Vorgängeralbums.

Wenn sich daran nichts geändert hat, dann ist „Mundus Numen“ im Gegensatz zu seinem weiß-schwarzem Cover bunt wie ein Regenbogen. Obwohl Artwork und Aufmachung des Albums in dickem Pappkistencover intuitiv an Black Metal denken lassen, stellt man schon beim Opener verblüfft die Ohren auf verschärften Empfang, da dieser stark nach BLACK SABBATH tönt, bevor er in ein psychedelisches Ende abdriftet.

Danach wird kurz harscher Black Metal losgelassen, bevor „Pleroma“ zu einem lupenreinen Doom-Song und zurück mutiert. Dieses Spielchen treiben die drei Herren in unterschiedlichen Varianten noch mehrfach auf ihrem zweiten Album, wodurch dichte Songstrukturen entstehen, die die Musik mit einem uralten knorrigen Baum mit unzähligen Wurzeln, aber auch vielen neuen Trieben vergleichbar machen.

Die getrockneten Blätter kann man prima rauchen und sich dann den psychedelischen und Noise-Ausflügen hingeben, in die ESSENZ gegen Ende des Albums ausbrechen. Leichte Kost geht anders, stimmungsvoll und faszinierend ist „Mundus Numen“ auf jeden Fall.