SHRINE

Primitive Blast

Schön, wenn man Musikern schon an der Nasenspitze ansehen kann, woher der Wind weht. Ein Paradebeispiel dafür sind die drei schrägen Vögel bei THE SHRINE, sehen sie doch genauso aus, wie sich ihre Musik anhört.

Snotty, dreckig, bärtig, Punk. Nun gut, der gemeine Hipster im Schanzenviertel oder Berlin-Mitte versucht auch ganz gerne, sich diese Attitüde teuer zu erkaufen, doch was die coolen Jungs von den Posern separiert, ist, dass sie den Rotz im Blut haben.

Sonst hätten sie nicht so ein Biest von Platte einspielen können. Schon der erste Song „Zipper tripper“ springt dir ins Gesicht wie ein räudiger Köter, der sich festbeißt, dich im Nacken packt, herumschleudert, schüttelt und bis zum letzten Ton der Scheibe nicht mehr loslässt.

Danach spukt er dich aus und pisst dir in die Fresse. Feiste BLACK SABBATH-Riffs wechseln sich mit ZEKE-artigen Speedparts ab, BLACK FLAG hört man manchmal auch trapsen, die Vocals erinnern an einen an Bronchitis leidenden Henry Rollins.

Trotz erheblicher Gitarrensolidichte wird sich aber bei fast keinem Song länger als knappe drei Minuten aufgehalten, so dass der abgefuckte Punkrock-Spaß nach einer guten halben Stunde leider schon vorbei ist.

Mit THE SHRINE beweisen Tee Pee Records, dass sie mal wieder, wie schon bei GRAVEYARD und KADAVAR, den richtigen Riecher gehabt haben.