ACIDEZ

Don’t Ask For Permission

Abgesehen davon, dass diese vier Mexikaner es wahrscheinlich sowieso schwer hätten, für das öffentliche Spielen ihres brutalen Chaospunks eine Erlaubnis im bürgerlichen Sinne zu bekommen, wird mir beim Anblick der Herren selbst fast schon schwindelig – und anstatt Erlaubnis kommt mir Waffenschein in den Sinn.

Meine Herren, Respekt für diese Iros und Nietenansammlungen. Die Achtziger scheinen zurück und die nächste Straßenschlacht nicht weit. Wie selbstverständlich werden die alten Helden, wie etwa G.B.H., DISCHARGE, EXPLOITED, ONE WAY SYSTEM und VARUKERS in Form von zig Aufnähern und Schriftzügen zur Schau getragen.

Und nachgespielt. Denn wie eine derbe Mischung aus diesen klingen dann auch die 13 Tracks. Immer schnurgerade, immer mit heiserer Stimme, immer mit ausgestreckten Mittelfinger, kurz vorm nächsten Steinwurf.

Darunter leiden aber auch Abwechslung und Eingängigkeit. Fazit: zu eindimensional und nur bis zur nächsten Straßenecke gedacht. Ein Blickfang indes ist die Aufmachung: die mit einem Fotomeer aus Nietenkaisern und mexikanischer Punk-Action bedruckte Innenhülle und toxisch grünes Vinyl.

Wer mit CASUALTIES warm wird, liegt hier und ganz allgemein bei Voltage Records punkrichtig.