COWBELL

Beat Stampede

An vielen Garage-Bands stört mich, dass die vor Coolness kaum laufen können, die größte Sorge scheint irgendwelcher Authentizitätshuberei zu gelten und weniger dem kreativen Songwriting. Entsprechend gleichförmig ist der Output.

Doch es gibt Ausnahmen. COWBELL beispielsweise. Die britische Formation, im Sommer 2009 gegründet, besteht nur aus Jack Sandham und Wednesday Lyle, die in dieser rudimentären Besetzung aber eine breitere Palette an Musik fabrizieren, als man das für möglich halten würde – und das mit einem unglaublich trockenen, warmen Sound, der sicher auch dem rein analogen Aufnahmeverfahren geschuldet ist.

Ihr Garage-Soul-Rock’n’Roll ist fröhlich (ja!), mitreißend, hat Groove und er shaket, die Songs haben Pop-Appeal, sind schmutzig und ungeheuer direkt, und es wird zitiert, und zwar so gut, dass man immer wieder denkt „Oh, das klingt wie ...“ und dann ist es doch ein Original.

„Beat Stampede“ ist die charmanteste Platte dieses Genres seit langem, „Tallulah“ ein unglaublicher Hit, und ich ärgere mich, dass ich COWBELL erst jetzt kennen lerne und die drei vorher erschienenen Singles verpasst habe.

So basaler R&B kann also auch so absolut kontemporär klingen, ohne überflüssige Retrospiele. In einer besseren Welt würde „Bills“ im Radio laufen. (Diese Band war auf der Ox-CD #104 zu hören)