DEAD FINGERS

s/t

Maria Taylor von AZURE RAY hat also eine Schwester namens Kate, und die hat mindestens eine genau so betörende Stimme. Eine Stimme, in die man sich durchaus verlieben könnte, aber Frau Taylor ist leider schon vergeben, und zwar an einen gewissen Taylor Hollingsworth, der auf der hier vorliegenden gemeinsamen Platte des Ehepärchens so unangenehm deplatziert rumknödelt und auch schon Gitarrist bei Conor Oberst war.

Mein Tip, Kate, lass dich scheiden, oder verbiete dem Typen wenigstens zu singen, dann könnten die Platten von DEAD FINGERS demnächst denselben Stellenwert bei mir besitzen, wie die deiner Schwester, aber vielleicht wird das ja auch mal so eine Paarung à la John Doe und Exene Cervenka.

Denn rein musikalisch liefern einem DEAD FINGERS einen wirklich sehr geschmackvollen, herrlich melodischen und abwechslungsreichen Americana-Sound mit bluesiger Schlagseite, dem man leicht verzeiht, dass er das Genre nicht unbedingt revolutioniert.

Zudem wurde das Ganze auch klangtechnisch gekonnt von Bruce Watson auf Platte gebannt, der in glücklicheren Zeiten mal so eine Art Hausproduzent des früheren Blues-Labels Fat Possum war.