KREIDLER

Den

Im letzten Jahr hatte das in Düsseldorf und Berlin beheimatete Musikerkollektiv KREIDLER sein letztes, sehr gelungenes Album „Tank“ bereits auf Bureau B veröffentlicht, dieser Tage erscheint dort auch der Nachfolger „Den“.

Schon seit ihren Anfängen in den Neunzigern waren KREIDLER neben Bands wie MOUSE ON MARS oder TO ROCOCO ROT (deren Stefan Schneider auch mal bei KREIDLER gespielt hat) Lieblinge der popkulturellen Presse, Stichwort „Intelligenter Techno“.

Ein Begriff, der natürlich im ersten Moment so einladend klingt wie Dreck mit kleinen Steinchen, und der wohl aus der Hilflosigkeit resultierte, Musik zu beschreiben, die sich überwiegend aus Rhythmus und Sounds speist.

Heutzutage ist das alles ja etwas einfacher geworden, da verweist man auf das neu erwachte Interesse für Krautrock und sieht KREIDLER eher in der Tradition von KRAFTWERK und NEU!, denn als Vertreter stumpfer Club Culture für hedonistische Abzappelwillige.

Eine Mischung, die KREIDLER auf „Den“ ein weiteres Mal auf einem beeindruckend hohen, äußerst originellen Niveau umzusetzen verstanden, sicherlich auch bedingt durch ihren erfindungsreichen Schlagzeuger Thomas Klein.

Insofern lautet wie schon bei „Tank“ auch bei „Den“ mein Fazit, dass es gerade nur wenige Bands in diesem Segment gibt, die derart smart und sexy mit elektronischen Sounds und motorischer, kantiger Rhythmik arbeiten wie KREIDLER und dabei vor allem in keiner Sekunde angestrengt verkopft klingen.