OM

Advaitic Songs

Schön, wenn sich Bands weiterentwickeln, denn offen gesagt hatte ich OM (die Band der beiden ehemaligen SLEEP-Mitglieder Chris Hakius und Al Cisneros) sowohl live als auch auf Platte bisher als eher dröge Vertreter von Drone-Rock auf dem Schirm.

Aber bereits das letzte Album „God Is Good“ kam ja in gewisser Weise einer musikalischen Zäsur gleich, denn nach dem Ausstieg von Schlagzeuger Hakius (GRAILS-Drummer Emil Amos kam als Ersatz) scheinen OM immer stärker zu einer Spielwiese für Cisneros Verarbeitung philosophischer und spiritueller Vorstellungen in musikalischer Form zu werden, die über konventionellere Vorstellungen von Rockmusik schon längst hinausgewachsen ist, auch wenn manche Leute hier immer noch mit Begriffen wie Stoner hantieren, na ja ...

Wie schon bei „God Is Good“ oder „Pilgrimage“ gibt es ein etwas irritierendes Heiligenbild auf dem Cover, aber der Titel „Advaitic Songs“, der sich auf eine populäre Richtung indischer Philosophie bezieht, macht deutlich, dass Cisneros spiritueller Ansatz globaler zu verstehen ist.

OM bewegen sich dabei in einer Schnittmenge aus Folk, Weltmusik und Überresten von Doom, woraus sich eine der hypnotischsten und atmosphärischsten Platten entwickelt, die mir in letzter Zeit untergekommen ist.

Von Monotonie oder Langeweile keine Spur, denn OM erweisen sich auch bei über zehnminütigen Stücken als wahre Meister akzentuierter und facettenreicher Kompositionen, die mit erstaunlich minimalistischen Mitteln hier möglicherweise ihr bisheriges Meisterwerk abgeliefert haben.