RIVERBOAT GAMBLERS

The Wolf You Feed

Schon beim letzten Album „Underneath The Owl“ (2009) merkte ich an, dass es verwunderlich ist, dass die in Austin, Texas ansässigen, 1997 gegründeten RIVERBOAT GAMBLERS sich in Europa immer noch knapp unter der Wahrnehmungsgrenze tummeln, und daran hat sich auch bei „The Wolf You Feed“, ihrem sechsten Album, nichts geändert.

Das Engagement des Labels für die Band hält sich stark in Grenzen, man kann davon ausgehen, dass auch das neue Album außer von den paar Fans, die die Band sowieso schon lieben, kaum neue Ohren erreichen wird.

Das ist schade, sind die RIVERBOAT GAMBLERS doch eine jener Bands, die so catchy, so griffig, so eigenwillig daherkommen, dass sie mehr als nur eine Randnotiz sein sollten. „The Wolf You Feed“ ist hymnisch, rhythmisch, groovend und mitreißend, spielt in einer eigenen Liga, und vielleicht ist das ja der Haken: sie sind Punks, aber zu smart für die Genreklischees.

Sie stehen mit einem Bein im Alternative Rock, aber nicht so dumm, dessen Spielchen mitzumachen. Sie können Stampfer schreiben wie AGAINST ME!, sind aber nie so plump. Sie können Pop-Songs schreiben („Loser neck“), aber könnten niemals so peinlich sein wie Kid Rock.

Und sie haben Tiefgang, eine beinahe schon Cave’sche Finsterkeit umgibt sie in „Gallows bird“. Sie taugen nicht zum kurzfristigen Hype, und das ist gut, aber nicht hilfreich. File under: „ewiger Geheimtip“.