SNIPS

Highs Of Lows

Bis dato läuteten bei mir bei dem Bandnamen THE SNIPS nicht im Geringsten die Alarmglocken. Entweder liegt es daran, dass die Kanadier bislang nur die EP „Blackouts“ (2009) veröffentlicht hatten oder dass man seine Antennen nicht weit genug abseits seiner Favoritenliste ausrichtete.

Genug der Ausreden! Mit dem im August erschienenen Debütalbum „Highs Of Lows“ bescheren sie uns nicht nur ein neues Lebensmotto, sondern sie sind auf dem besten Weg, die unwissenden Blicke in wohlwollendes Grinsen zu verwandeln.

„Highs Of Lows“ will sich jeglicher Szene-Ignoranz widersetzen und schwimmt sich gekonnt von dem reizüberfluteten Band-Pulk frei. Es ist beeindruckend, was das Quintett hier, gefühlt wie aus dem Nichts, aus dem Boden stampft.

Schnell erwischt man sich dabei, die zehn Songs mit typisch amerikanischem Pop-Punk gleichzusetzen. Besonders die helle bis grelle Stimme leuchtet den Weg. Sie erreicht schwindelerregende Höhen, jedoch kompensiert ihr gewisser Schmutzgrad dieses anzunehmende Manko, ohne jemals wacklig oder unkontrolliert zu klingen.

Im entscheidenden Moment klingen THE SNIPS mehr nach AGAINST ME! oder ATTACK IN BLACK als nach einer atypischen Pop-Punk-Kapelle. Folk-Einflüsse kommen genauso zum Tragen wie der dezente (!) Einsatz von Trompeten.

Hier und da wird auch mal einen Gang runter geschaltet, ohne aber in balladeske Kuschelexperimente abzudriften. Markanz und Relevanz vereint euch!