SPIDERS

Flash Point

Ich wette, dass die Zeitungen demnächst titeln: „Sensation geglückt! Schweden erfinden Zeitmaschine“. Anders kann ich mir das nicht erklären, wie es den SPIDERS sonst gelungen sein soll, eine Platte wie „Flash Point“ einzuspielen.

Das ist kein Retro-Rock, das ist purer Anachronismus. Schon allein für das Coverfoto müssen irgendwann in den Siebzigern sämtliche Schiffschaukelbremser und Autoscooterhelden der Umgebung zusammengetrommelt und konserviert worden sein, so wie sich dort Mittelscheitel, Bärte und enge Lederkluften tummeln.

Scheiß auf den Hype, das hier ist der wahre Shit. Die SPIDERS schaffen es, dem manchmal etwas schwergängigen Genre ein bisschen Feuer unter dem Hintern zu machen, und Sängerin Ann-Sofie besitzt die Magie, mit ihrer Stimme die Geister von Bands wie COVEN oder SHOCKING BLUE heraufzubeschwören, um gleich darauf Suzi Quatro zu huldigen.

Nehmt die Handbremse bei GRAVEYARD raus, stellt euch die RUNAWAYS ins Jahr 2012 gebeamt vor, dazu noch ein paar alte AC/DC-Blues-Riffs und ihr könnt euch ungefähr vorstellen, was euch auf „Flash Point“ erwartet.

Für mich als analoges Mädchen in einer digitalen Welt auf jeden Fall Anwärter auf die Jahres-Top 10.