STALIN VS. BAND

I Have Too Much Blood

Ganz so blutig, wie der Titel vermuten lassen mag, geht es beim Debüt der Dresdner Band nicht zu. Dafür umso garagiger, trashiger und progressiver. Jon Spencer, QUEENS OF THE STONE AGE, DEVO und auch die selbsternannten und wiedererstarkten Dinosaurier HIVES haben ihre Spuren hinterlassen.

Denn in deren Windschatten tummelte sich einst diese Band. Zurück im Hier und Jetzt präsentiert sich das Quintett musikalisch emanzipiert vom schrammeligen Sixties-Punk-Rip-Off der Schweden und macht selbstbewusst seine eigene Schublade auf.

Krachig geht es zu. Ebenso wie es durchaus auch mal Elektrosounds und Dancebeats sein dürfen. Rock mit mächtig viel Rrrrrrrr in der Kehle und Schweiß am Mikro bleibt es trotzdem. Nicht prinzipiell eingängig, dafür effektvoll.

Nach dem sperrigen Opener „How much music“ lassen die Jungs kurz ihre poppige Seite aufblitzen und servieren mit „No bloody point“ einen fiesen Hipster-Hit. Very British! Very good! „Drops“ geht in dieselbe Richtung, ist aber giftiger – und für das große Publikum zu dirty.

Für ihr Debüt hat sich die Band jedoch nicht nur musikalisch reingehängt, sondern setzt auch in puncto Style lieber auf mehr anstatt zuwenig. Die 14 Songs gibt es demnach nur auf Vinyl und in einem Retro-infizierten, psychedelischen Artwork.

Interessante Band, die hiermit an Fahrt gewinnt und den Rock-Dinos bald mächtig einheizen könnte. (Diese Band war auf der Ox-CD #104 zu hören)