BARETTA LOVE

Minimal Play

Ganz in Weiß kommt es daher, das Debüt der drei Berliner Buben. Den Sprung aus der sachsen-anhaltinischen Provinz, genauer Magdeburg, in die große Musikkapitale, hat die Band auf leisen Sohlen vollzogen, und scheint mir jetzt zum Durchstarten bereit.

Das erste Lebenszeichen, eine EP im Jahre 2009 („Promise I’ll Be Fine“, siehe #84), war schon ein positives Ausrufezeichen, gefiel und lief einige Runden auf dem Plattenteller. Nun also ein komplettes Album.

Zehn Songs, Foto/Textbeiblatt, Aufkleber, Download-Code – nur auf Vinyl und, wie schon erwähnt, in unschuldiges Weiß gekleidet. Das Produkt stimmt also. Unisono die Musik. Ganz und gar nicht modern, dick und voluminös, oder etwa schrill und trendy.

Lässig, abgehangen, reduziert – „minimal“ eben. Dafür umso eingängiger, griffiger, lebendiger als vieles, was derzeit unter „Punkrock“ läuft. Nicht perfekt, nicht gekünstelt, nicht verkopft.

Unaufdringlich urban, sehr CLASH-mäßig, sehr geil! Eine Wohltat schon die Produktion. Man kann jedem Beat, Ton, jeder Hook ohne Mühe folgen. Das gefällt und passt ideal zum „minimalen” Gesamtkonzept.

Wer ernsthaft an gutem Punkrock interessiert ist, sollte sich eines der (nur) 300 Stück sichern.