BIBLE

Eureka

Zugegeben, im ersten Moment überwog hier eine nostalgische Wiederentdeckungsfreude über eine in Vergessenheit geratene Lieblingsplatte von 1988, deren Stellenwert diskussionswürdig ist. Ebenso wie die Frage, ob Sänger/Gitarrist Boo Hewerdine eines der zu Unrecht vergessenen Singer/Songwriter-Genies der Achtziger ist, zumal es die aus Cambridge stammenden THE BIBLE, die von Mike Scott von THE WATERBOYS quasi entdeckt wurden, nur auf zwei echte Studioplatten brachten.

Hewerdine ist zwar bis heute musikalisch aktiv – inklusive Wiederbelebungsversuchen von THE BIBLE –, aber unter dem Aufmerksamkeitsradar der meisten Musikkonsumenten. Für Freunde schrofferer britischer Gitarrenmusik, im Kontext von THE SMITHS und dem stilprägenden NME-Sampler „C86“, dürften THE BIBLE schon damals unangenehm lasch und mainstreamig geklungen haben und schwammen eher im Fahrwasser von MICRODISNEY, PREFAB SPROUT oder Lloyd Cole.

Erfreulicherweise lohnt sich dennoch die Wiederentdeckung von „Eureka“, dem zweiten Album von THE BIBLE, das zum einen mit herrlich transparentem, kraftvollem Sound daherkommt (kein Vergleich zu heutigem Produktionsbrei) und einer durchweg beeindruckenden Hitdichte, zwischen eingängigem Gitarrenpop und starken Jazz- und Country-Einflüssen.

Aufgewertet wird diese Neuauflage noch durch eine zusätzliche Disc mit B-Seiten und alternativen Versionen.