BIKES

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Ein verdutzt dreinblickender Biker-Papagei in Lederweste – Motorrad unter’m Arsch, Kräuterzigarette in der Hand – und darüber in großen Marihuana-Lettern der Bandname: BIKES! Solche Platten kauft man normalerweise in Sektlaune auf dem Flohmarkt alleine wegen des Covers und ärgert sich im Nachhinein über die schwache musikalische Darbietung – nicht jedoch bei Berlins neuester Garage-Ausgeburt, deren Mitglieder sich zuvor beziehungsweise immer noch in Bands wie HELLSHOVEL, DIE ERSTEN MENSCHEN und DEMON’S CLAW herumtrieben und mit BIKES den Bogen zwischen den Genannten schlagen: übersteuerter Sägewerk-Gitarrensound mit Versatzstücken aus Sixties-Flowerpunk, straighten Slacker-Garageparts und lärmenden Bierdemenz.

„Projekt Garageband“ als Rehabilitierungsmaßnahme für Verhaltensauffällige, die in Songs wie „The cool people of West-Berlin“ und „Schweini Latin lover“ ihren destruktiven Trieb ausleben dürfen und dabei der „snotty-trashy-goofy“-Attributsunion des Slop-Punk Rechnung tragen.

Sehr erfrischend klingen BIKES, ihre zehn Songs auf 45rpm sind schneller um, als man sein Pilsator weglöten kann, und die Texte könnte man bestimmt auch super finden, würde man sie doch bloß verstehen.

Dringende Empfehlung für Freunde von: PAGANS, Ladendiebstahl, Ty Segall, THEE OH SEES und lückenhafter Lebensläufe.