GRIEVED

Samaritans

In Schweden ist der Winter lang, kalt und dunkel. Deswegen wundert es mich nicht, dass GRIEVED klingen, wie sie klingen, nämlich düster hoch zwei. Einen Takt Schlagzeug und dann geht’s los. Tiefer gestimmte Gitarren, Schlackerbass, bloß keine Eile.

Nach dem Instrumentaltrack „Schemes“ dauert es noch ein wenig, dann werden die ersten Worte gekeift: „Bottom reached for reaching hands, where Samaritans have resigned.“ Noch Fragen? Ist eh zu spät.

Nach dem galoppierenden „The attrition of reason“ und kurzer Verschnaufpause wird in „Stockholm blues“ erstmal die Heimatstadt in Schutt und Asche gelegt und ehrlich gesagt: wer hätte anderes erwartet? Wen Ex-GOLD KIDS-Fronter und Anchors Aweigh-Boss André Suergiu unter die Fittiche nimmt, der wird sein Handwerk schon erlernen.

Touren mit RUNES oder ihren Landsmännern NO OMEGA haben ihr Übriges dazu beigetragen, dass GRIEVED als feste Größe im europäischen Weltenfresser-Hardcore anzusehen sind. Und so steht nach einer guten Viertelstunde „Samaritans“ Folgendes fest: Es gibt nichts, aber rein gar nichts, an das es sich zu glauben lohnt.

Die Ohnmacht bleibt: „I’ve ruined it for myself again and allowed this hell to stay the same“.