SELF-EVIDENT

We Built A Fortress On Short Notice

Es verwundert einen fast ein wenig, dass eine Band wie SELF-EVIDENT, die es in mehr als 15 Jahren auf nunmehr sechs Alben gebracht hat, immer noch gibt. Denn offensichtlich wurde deren musikalische Virtuosität, die sie ähnlich wie schon BRAID, JAWBOX oder FUGAZI letztlich doch immer in einen hörbaren, melodischen Song ummünzen, nie kommerziell belohnt.

Aber das scheint das Schicksal von Musikern zu sein, die sich keine aktuellen Trends zunutze machen, um möglichst „erfolgreich“ zu sein, sondern die wahrscheinlich schon als Kids den Dischord-Katalog auswendig kannten, und die dort vor allem immer wieder auf einen bestimmten Namen gestoßen sein müssen: J.

Robbins. Der hat mit seinen Bands das Trio aus Minneapolis hörbar beeinflusst, denen hier nun selbst eine exzellente, eigenständige Platte gelungen ist, die bei aller strukturellen Komplexität nie die Melodie aus den Augen verliert und von einer schönen, warmen Atmosphäre beseelt ist, die dem Ganzen noch die Neunziger-Emo-Sahnehäubchen aufsetzt.

Eine vielschichtige Platte, mit der man sich Zeit lassen sollte!