WAVES OF FURY

Thirst

„,Psychocandy‘ mit Bläsern“ spotten britische Musikblätter über das Erstlingswerk der Band aus Süd-London. Kann man so sehen, geht aber etwas am Thema vorbei, eher würde ich WAVES als Mischung von Motown-Detroit-Sound und Detroit-Rock-City-Krawall à la STOOGES oder MC5 einordnen.

Andere Texter beschrieben sie als „VANDELLAS treffen VANDALS“, „SUPREMES mit Joe Strummer am Mikro“, „STOOGES & Stax“ oder gar als „PiL & Phil Spector“. Man sieht, WAVES OF FURY polarisieren, schweben dabei zwischen zwei Welten, dem Rock und dem Soul.

Stimmt auch irgendwie, wenn die Band Akkordfolge und Riff von Smokey Robinsons „My girl“ spielt, und Sänger Carter Sharp dazu faucht: „I only ever wanted to see you die“, ist jedenfalls klar, dass es sich nicht um Schmuse-Soul handelt.

Aber egal ob schmusig oder nicht, Soul haben die WAVES mehr als genug, auch wenn sie gelegentlich musikalisch und textlich die Sau rauslassen. Aus dieser Kombination von Seele und Misanthropie ist eine ungemein spannende Platte entstanden, die Lust auf die Live-Präsentation und auf künftige Schallplatten der Londoner macht.

(Diese Band war auf der Ox-CD #105 zu hören)