ASHKARA

In Absence

Ist natürlich nicht gerade die feine Art, diese LP aufgrund der überhöhten Versandkosten ins Ausland ausgerechnet jenem Schreiberling unterzujubeln, der sich heute bevorzugt in Großraumdiscos vergnügt.

Aber man ist inzwischen ja so einiges gewohnt und so richtig nein sagen wollte man dann auch wieder nicht, schließlich sind die Konzerte der ASHKARA-Vorgängerbands einst fleißig besucht worden.

Dass in diesem Zusammenhang vor allem von CWILL die Rede ist, dürfte kaum verwundern, wird doch auch hier das „Dark & Depressive-Hardcore“-Geboller gerne von einer Geige begleitet. Für den Neocrust-Fan ist „In Absence“ gewiss perfekt und ich finde das musikalisch und visuell ja auch gut – für mich allerdings ist es einfach nichts Neues mehr und ich habe Mühe mit den Texten und deren Erklärungen (und dass – wie behauptet – eine schwere Depression verbal nicht zu beschreiben ist, das stimmt ganz einfach nicht! Beispiel: „Ich kann die Hand vor meinen Augen nicht mehr sehen“ von KANTE, 2004).

Crust ist kein taugliches Mittel gegen System und Kapitalismus; und dass diese Szene nicht mal als Alternative zur „herkömmlichen Gesellschaft“ taugt, hat man den Texten zufolge auch selber erkannt.

Da hilft alles dagegen anschreien nichts, sondern bloß Weggang und Neuorientierung. Die Platte enthält Textheft, Poster, Patch und Kleber.