CHEEKBONES

Tschaboom!

Was sich dieser Tage alles im Pop-Punk-Gefilde tummelt, vermag kaum mehr als Bröckelhusten zu verursachen und einzig BORIS THE SPRINKLER, SICKO und die GROOVIE GHOULIES verschaffen da Abhilfe und den ganzen Basecap-Clowns eine Lektion, wie die Balance zwischen Geschwindigkeit, Melodie und Poppiness zu meistern ist, ohne in belanglosen College-Radio-Stumpfsinn abzudriften.

Zumindest den CHEEKBONES aus Winterthur muss man das wohl nicht erzählen, denn die wissen, dass die bloße Existenz eines Distortion-Pedals nicht bedeutet, dieses voll aufdrehen zu müssen, dass der wahre Genuss im Midtempo beheimatet ist, dass man sich bei Brian Wilson mehr in puncto Songwriting abgucken kann als bei GREEN DAY.

Und so ist „Tschaboom!“ ein sehr kerniges Album geworden, das zwar auf die gelegentlich aufkommende Streetpunk-Pose hätte verzichten können, unterm Strich jedoch den Spagat zwischen mit CLASH-esquen Spätsiebziger-Punk und einer Wiederbelebung des Lookout!-Corporate-Sounds optimal meistert und dabei ohne Hektik oder Aufdringlichkeit einige Hits hervorbringt.

Sehr gelungen.