LOST ANIMAL

Ex Tropical

Es fällt schwer, das Debüt von LOST ANIMAL (dahinter steckt ein gewisser Jarrod Quarrell, der sich auch noch gleich fürs Cover verewigt hat) nicht in die übliche Schublade für Bands und Platten zu stecken, die in den Achtzigern hängengeblieben sind.

Bei „Ex Tropical“ merkt man das vor allem an den sehr halligen, kühlen Keyboardsounds, den synthetischen Drumbeats und der schrägen wavigen Pop-Attitüde. Interessanterweise ist dann ausgerechnet der Titeltrack eine rein instrumentale Ambient-Nummer, ansonsten klingt Quarrell, dessen näselnder, leicht affektierter Gesang gewöhnungsbedürftig ist, als ob er slicken Grace Jones-Bombast mit kaputtem Alan Vega-Minimalismus verschmelzen wollte.

Definitiv ein interessanter Versuch, ein Pop-Album aufzunehmen, das an allen Ecken und Enden zusammengeklaut ist, aber letztendlich so geschickt neu zusammengebaut wurde, dass man es wieder als äußerst originell empfindet.

Disco-Funk meets Synthie-Pop, vorgetragen von einem Sänger mit bizarrer Crooner-Mentalität, eine Art komplett besoffener Leonard Cohen, den man gerade irgendwo aus dem Rinnstein gefischt hat.