POLITICAL ASYLUM

How The West Was Won

Okay, ich wurde genötigt: Dieses Review ist subjektiv to the max, da ich selber vor satten 23 Jahren die „Window On The World“-LP von POLITICAL ASYLUM auf meinem Mini-Label Katou Records herausgebracht habe.

Dass Sänger Ramsey Kanaan dieses uncharmant in den Linernotes mit „some German label we never heard of“ umschreibt, sei an dieser Stelle mal geschenkt. Ist man ehrlich, haben POLITICAL ASYLUM doch einen Haufen ihrer Songs in verschiedenen Variationen – oft auch live – immer neu aufgenommen, dafür aber ihre Einmaligkeit in puncto catchy Melodien und Punkrock-Singalongs nie aufgegeben.

Jeder Song ist ein Hit, auch wenn die Band sicher mehr inhaltlich als musikalisch Punk im klassischen Sinne war. Es fällt schwer den Sound zu umschreiben, die brillanten vertrackten Bassläufe, die oft gezupften Gitarren und der unfassbar charismatische Gesang sind nie wieder auch nur ähnlich gespielt worden.

Die B-Seite der LP war damals eine flotte Live-Aufnahme, jetzt noch ergänzt um vier Songs der 91er „Solitary“-7“ und einen Compilation-Beitrag. „How The West Was Won“ aus dem Jahre 1992 als vierter Teil der Wiederveröffentlichungs-Serie POLITICAL ASYLUMs dann mit anderer Besetzung an Drums und Bass, eine Zusammenstellung, die mit „I’ve got a name“ und „Rain“ zwei große Songs enthält, dann aber ruhiger und akustisch wird.

Dazu eine Coverversion von HÜSKER DÜs „Don’t wanna know if you are lonely“ und 15 Songs live im 924 Gilman Street von 1989. Hier stimmt alles, eigentlich kommt man auch heute nicht an der Band vorbei, weil sie perfekt die Aufbruchstimmung, die damals in der Hardcore-Szene herrschte, vertont hat und so viel zu sagen hatte.