RENO DIVORCE

Lover’s Leap

Mitte der Neunziger gründeten sie sich in Florida, übersiedelten dann nach Denver, Colorado und sind dort bis heute ansässig. Quasi um die Ecke findet sich da das Blasting Room-Studio, wo „Lover’s Leap“ eingespielt wurde.

Anlässlich der ersten richtigen Albums „You’re Only Making It Worse“ von 2003 schrieb ich seinerzeit: „RENO DIVORCE haben ihrer Vorliebe für den hochmelodiösen, nur mäßig schnellen Rock’n’Roll freien Lauf gelassen und sich nahezu gleichauf mit GENERATORS und SWINGIN’ UTTERS platziert, was dem Nacheifern der großen Vorbilder SOCIAL DISTORTION anbelangt.“ Nun läuft zehn Jahre später das neue Album (zuletzt erschien 2009 „Tears Before Breakfast“ auf I Scream) und ich stelle fest, dass sich RENO DIVORCE nicht im Geringsten verändert haben.

Leicht countryesk angehaucht, wie auch die SUPERSUCKERS, performen sie den „Ness-Rock“ in Reinkultur, so als befände sich die Musikwelt seit „White Light, White Heat, White Trash“ in einer Endlosschleife.

Auszusetzen habe ich hieran überhaupt nichts, RENO DIVORCE beherrschen ihr Handwerk perfekt, die 13 Nummern laufen immer wieder durch und werden nicht langweilig. Wem Ness & Co. mit dem letzten Album zu nachdenklich geworden waren, der sollte sich hieran berauschen.

Sind RENO DIVORCE letzten Endes also nur eine bessere Coverband? Mitnichten: je besser man sie kennt, desto mehr hört man ihre Ecken und Kanten heraus.