ASCETIC:

Self Initiation

Dass Damien Coward von der im australischen Melbourne ansässigen Band HEIRS eine Vorliebe für den düsteren Goth/Wave-Sound der Achtziger hat, konnte man dem Postcore seiner Hauptband nicht unbedingt anhören, war und ist der doch eindeutig im Hier und Jetzt verwurzelt.

Allerdings fiel jenen, die ein Auge dafür haben, auf deren „Hunter“-EP das SISTERS OF MERCY-Cover „Neverland“ auf ... und ASCETIC: (mit Doppelpunkt) sind nun der Beweis, dass Coward offenkundig eine Schwäche für sphärische Wave-Klänge hat.

ASCETIC: klingen auf „Self Initiation“, das bereits 2011 mit der australischen Produzentenlegende Lindsay Gravina aufgenommen wurde, nicht wirklich nach den rhythmuslastigen Sisters, aber diese dunkle Klangfarbe ist durchaus vorhanden, das Album hat was von der düsteren Phase von THE CURE zu Beginn der Achtziger (was wiederum an SOFT MOON erinnert, die allerdings wesentlich konventioneller und vordergründiger zur Sache gehen), von SNAKE CORPS/SAD LOVERS AND GIANTS.

Dabei sind ASCETIC: keine „Coverband“, versuchen nicht krampfhaft wie ihre (möglichen) Vorbilder zu klingen (THE EDITORS oder INTERPOL waren da viel einfacher gestrickt), sondern transportieren Sounds von damals kombiniert mit gegenwärtigen Einflüssen in die Jetztzeit.

Kämen sie aus Brooklyn, wären sie sicher schon bekannter. Das Booklet der CD fällt durch sehr schöne Gestaltung auf, der Versuch, die handschriftlichen Texte zu lesen, scheitert allerdings: zu stark sind diese verkleinert.

Ungeschickt ... (Diese Band war auf der Ox-CD 107 zu hören)