BOMB FACTORY

Gulliver

CD-EPs sind so was von out – die sympathischen Menschen von BOMB FACTORY hätten ihre drei neuen Songs lieber als 7“ mit Download-Code veröffentlichen sollen ... Aber über eine Band, die man wirklich sehr schätzt, sollte man nicht meckern.

„Ich hoffe, diese Band fällt nie hinter dieses grandiose Debüt zurück“, schrieb ich 2010 über die erste EP des aus Cambridge stammenden Fünfers, der mich damals an eine „Mischung aus THE FALL, CRASS, MCLUSKY, THE CURE, Achtziger-Gothpunk und BIG BLACK erinnerte.

Erfreulicherweise sind die drei neuen Songs, offenbar die erste Veröffentlichung seither, genauso stark – der Qualitätsmaßstab der Band scheint so streng gefasst zu sein, dass sie lieber nur drei sehr gute Stücke veröffentlicht als zehn, von denen sieben vielleicht schwächer sein könnten.

Erfolg hat man auf diese Weise natürlich nicht, aber das dürfte keinen von BOMB FACTORY stören, wirkt die Musik doch wie Kunst, die nur aus dem Grund gemacht wird, weil da jemand das Bedürfnis verspürt, sie zu machen.

„Gulliver“ ist der mitreißende Titelsong, ein flammendes Statement gegen Konformismus, von Sänger Jack mit großer Nachdrücklichkeit vorgetragen, teils gebrüllt, teils gesprochen, teils gesungen – das geht unter die Haut.

Auch „Faces“ und „Same surrender“ sind so stark und intensiv, dass man die knappe Spielzeit keinesfalls bemängeln darf. Eine herausragende Band.