COLISEUM

Sister Faith

Ihrem bisherigen Label Temporary Residence sind die 2003 gegründeten COLISEUM aus Louisville nicht wirklich untreu geworden, denn in denn in den USA sind sie dort weiterhin unter Vertrag, wohingegen sie für Europa zu Holy Roar Records aus England wechselten.

Waren schon der Vorgänger „House With A Curse“ (2010) sowie die „Parasites“-EP (2012) eine Offenbarung, festigen COLISEUM ihren Status als absolute Ausnahmeband mit „Sister Faith“ noch weiter.

Ihr altmodisches Verständnis von Hardcore, perfekt in Szene gesetzt von J. Robbins (rein zufällig erinnern mich COLISEUM an J.s Band DEAD ENDING), ergibt einen noisigen, dichten, fiebrigen Sound, der nachdrücklich und mitreißend ist und auf gängige Genreklischees völlig verzichtet.

Eine Band, die ähnlich eigenständig agiert, sind FUCKED UP, die es wie COLISEUM über die Jahre geschafft haben, eine ganz eigene Klangfarbe zu entwickeln, ohne dabei nur ansatzweise in Richtung Massentauglichkeit zu schielen.

„Sister Faith“, an dessen Entstehung Studiogäste wie Wata (BORIS), Jason Loewenstein (SEBADOH) und Jason Farrell (BLUETIP) beteiligt waren, ist ein schwermütiges, wütend groovendes, mitreißendes Album, das für mich schon jetzt ein Anwärter für die Top 10 der Hardcore-Alben 2013 ist.

Fehlt nur noch eine Headlinertour.