CORTEZ

Phœbus

Bislang waren CORTEZ ein äußerst gut gehüteter Geheimtip, und mit knapp sieben Jahren liegt das Debüt „Initial“ nun auch schon eine gute Weile zurück, aber die lange Abstinenz hört man „Phœbus“ keinesfalls an.

Das Trio hat sich mit dem zweiten Album nämlich schlichtweg selbst übertroffen. Schon der Opener „Temps Mort“ mit seinen düster-brachialen Soundscapes zieht unweigerlich in seinen Bann, und fünfzig Minuten später bemerkt man plötzlich, dass man diesem Lockruf in vollster Konsequenz gefolgt ist und möchte dieses Werk am liebsten nochmals „ertragen“ müssen.

Das Trio konnte noch Antoine von BERSERK FOR TEA TIME als Verstärkung gewinnen, so dass der ehemalige Gitarrist Samuel sich jetzt auf Arrangements und Produktion verlegt hat und diese zusätzliche Power hört man deutlich.

Das Resultat sind zehn druckvolle Epik-Songs, die einer ultrabrutalen NEUROSIS-Version recht nahekommen. Live traten CORTEZ bereits mit THE OCEAN, JESU, GODFLESH sowie GOJIRA auf und wo bisher der Kontext genug des Lobes war, wird vielleicht auch bald der verdiente Status damit einhergehen.

Als Freund bodenständiger Rezensionen fällt mir diese Floskel nicht leicht, aber bei „Phœbus“ handelt es sich um einen Pflichtkauf.