JOHNNY KOWALSKI AND THE SEXY WEIRDOS

Victory For The Monsters

Klezmer-Punk-Big-Band aus Birmingham mit gewisser Strauchdieb-Erotik. Eine energetische Musik wie Klezmer hätte schon bedeutend eher eine Fusion mit Punk eingehen müssen. Die osteuropäischen Einflüsse in den elf Liedern, davon drei Instrumentalstücke, transportieren Empfindungen wie Wehmut, Lebenswut und Freude.

Das Septett beherrscht diesen Rhythmus und die steten Tempowechsel, ohne dabei je zu langweilen – selbst in sechsminütigen Liedern nicht. Besonders pfiffig sind die frechen Dialoge zwischen den unterschiedlichen Sektionen, ebenso wie die klangliche Bandbreite bei den Instrumenten, Geige und Tuba etwa.

Die Tuba, die selbst über solch eine außerordentliche Bandbreite verfügt, dient hier natürlich der Rhythmussektion, während die Geige – zuweilen gezupft – bezwingend wenig subtil die musikalische Führung zu übernehmen sucht, doch bald erhebt sich eine neue Stimme.

Dabei wartet die massive Klangfülle der Band nur darauf, die feinsinnigen Aussagen zu übertönen und den Hörer mitzureißen, doch dringt in die Lücken immer wieder aufmüpfig das letzte Wort eines Einzelinstruments.

Textlich geht es um Alkohol, Eitelkeiten, nicht korrigierbare Entscheidungen, Geisteskrankheit und häusliche Gewalt. „Victory For The Monsters“ geht unmittelbar in Beine und Ohren.